Ehemaliger Intensivtäter spricht über seinen Gang in die Kriminalität, seine Haftzeit und seine beschwerliche Rückkehr in die Gesellschaft

Kurve Kriegen Teilnehmer mit Coach Herrn Askari

Gebannt folgen die Teilnehmer und Schüler dem Bericht des ehemaligen Intensivtäters Mehdi Askari (31 Jahre). Bereits als 14-jähriger ist er mit Diebstählen und Körperverletzungen aufgefallen. Eine Messerstecherei und ein Verstoß gegen die Bewährungsauflagen führen zu einer einjährigen Haftzeit. Spät, aber nicht zu spät, kommt die Einsicht, dass sein Leben verloren ist, wenn er nicht gegensteuert. Nach psychischem und physischem Zusammenbruch findet er zu sich selbst und bricht mit seiner Vergangenheit. Anschaulich erzählt er, wie er sein Fachabitur nachholt, seinen Bachelor in Sozialarbeit macht und sich wieder einen Platz in der Gesellschaft erarbeitet. Am Ende stellt sich Askari den Fragen der Teilnehmer, die natürlich wissen wollen, wie es so im Knast war und ob er noch mit seiner Familie reden kann. Nun ist er gefordert, den Aufenthalt in einem Knast zu entmystifizieren und die ganze Trostlosigkeit eines Lebens aufzuzeigen, in dem Familie, Schule und berufliche Perspektive hinten anstehen. Er warnt vor Drogenkonsum und dem Mitführen von Messern oder anderen gefährlichen Gegenständen und Waffen. Die Worshopteilnehmer zeigen sich beeindruckt. Teilnehmer B.: „Krass, wie schnell er da in die Szene reingerutscht ist. Mit einem Messer in der Tasche bringe ich mich selbst in Gefahr. `Zur Selbstverteidigung´ ist doch nur eine blöde Ausrede und auch nicht cool!“

Heute arbeitet Askari für den Verein SichtWaisen e.V. in Frankfurt. Er tritt u.a. in Schulen und Jugendhaftanstalten auf. Dort leistet er kriminalpräventive Überzeugungsarbeit.