Wenn die Initiative „Kurve kriegen“ an einem Standort neu implementiert werden soll, so fehlt es vor Ort nicht an professionellen Fachkräften, die mit hohem Engagement dafür sorgen, kriminalitätsgefährdete Kinder- und Jugendliche darin zu unterstützen, ihren Lebensvollzug positiv und deliktfrei zu gestalten. Um die - logischerweise - zu Beginn jedoch noch fehlende operative „Kurve kriegen“ Erfahrung der lokalen Teams zu kompensieren, übernehmen erfahrenere Kolleginnen und Kollegen aus anderen Standorten eine Patenschaft, um dadurch einen gelingenden Start zu ermöglichen, konstruktiven Austausch von Anfang an zu gewährleisten und eine professionelle Entwicklung voranzutreiben. So geschehen im „Haus des Jugendrechts“ in Köln, wo die hochmotivierten Neulinge aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis auf die geballte Erfahrung und Kompetenz des Standorts Köln trafen. Es folgen ein Beitrag aus Köln sowie eine ergänzende Perspektive des Standorts Rheinisch-Bergischer-Kreis. 

    „Kurve kriegen“ Köln unterstützt professionell neue Behörden

    Ein Beitrag von Mona Krenzer (PFK, Köln) und Maren Leisner (PAP, Köln)

    Im Rahmen des Weiteren, landesweiten Ausbaus der NRW-Initiative „Kurve kriegen“ hat das Team aus Köln die Patenschaft für die noch junge Equipe von „Kurve kriegen“ der Kreispolizeibehörde Rheinisch-Bergischer Kreis übernommen. 

    Nach einem ersten Kennenlernen auf dem Fachkräftetreffen in Selm / Bork im Juni 2022 und zuvor geführten Telefonaten, trafen sich die beiden Teams im Kölner „Haus des Jugendrechts“. Im Anschluss an einen intensiven Austausch zu Inhalten der Initiative wurde das „Haus des Jugendrechts“ selbst auch noch vorgestellt sowie das Kriminalkommissariat 43 (Intensivtäter U 21).

    Die Patenschaft als Idee, eine neue Behörde zu unterstützen und zu begleiten, ist für alle Beteiligten bereichernd und erleichtert den Einstieg in die anspruchsvolle Arbeit mit auffälligen und kriminalitätsgefährdeten Kindern und Jugendlichen und deren Familien. 

    „Kurve kriegen“ Köln wünscht den PFK Lea Dörwaldt und Timo König von der Diakonie Michaelshoven gGmbH Leverkusen sowie Stefan Lurz als PAP eine gelingende, vertrauensvolle und effektive Zusammenarbeit.

    Teilnehmer des Patenschaftstreffen vor einem Kurve kriegen Banner

    v.l.n.r. Mona Krenzer, PFK Köln - Susanne Campmann, PAPin Köln -Timo König, PFK Rheinisch-Bergischer-Kreis - Lea Dörwaldt, PFK Rheinisch-Bergischer-Kreis - Stefan Lurz, PAP Rheinisch-Bergischer-Kreis - Maren Leisner, PAPin Köln 

    Ein erstes Fazit aus pädagogischer Sicht

    Ein Beitrag von Lea Dörwaldt und Timo König (beide PFK, Rheinisch-Bergischer-Kreis)

    Die Erfahrungen der ersten Wochen in der Initiative als PFK sind sehr positiv. 

    Der erste Teilnehmer wurde direkt nach dem Start gewonnen. „Kurve kriegen“ wird von dem Jugendlichen, seiner Mutter wie auch dem Jugendamt sehr positiv auf- und angenommen. Die Zusammenarbeit gestaltet sich unkompliziert und es findet ein regelmäßiger Austausch untereinander statt. 

    In der Netzwerkarbeit lohnt sich Beharrlichkeit. Obwohl wir von verschiedenen Kooperationspartnern positive Rückmeldungen erhalten und diese bezüglich einer möglichen Zusammenarbeit Feuer und Flamme sind, gibt es an einigen Stellen aktuell jedoch auch schlicht zu wenig Personal, um eine konkrete Kooperation zu implementieren. Das erachten wir jedoch nicht als Rückschlag, sondern als eine Herausforderung, die wir gerne annehmen. 

     

    „Kurve kriegen“ ist eine abwechslungsreiche Arbeit, die viel Kreativität zulässt. Die Möglichkeit, freie und individuelle Entscheidungen zu treffen, ist ein großer Pluspunkt. Die Initiative bietet die richtige Mischung aus administrativer und operativer Tätigkeit. 

    Als besonders positiv ist der Zusammenhalt innerhalb von „Kurve kriegen“ herauszustreichen. Fragen und Anliegen werden ernst genommen und können jederzeit geäußert werden. 

    Bisher wurden wir von den bestehenden Teams, mit denen wir in Kontakt waren, herzlich aufgenommen und willkommen geheißen. Die Tipps, die uns mitgegeben werden, sind eine Erleichterung beim Standortaufbau. Vor allem Köln als unsere Patenbehörde ist dabei eine große Hilfe. Durch die Tatsache, dass es bestehende Behörden gibt, die durch Kolleginnen und Kollegen desselben Trägers besetzt sind, wird die Arbeit zusätzlich erleichtert.

    Darüber hinaus stimmt bei uns im Team die Chemie, was für eine gute Zusammenarbeit essenziell ist.  Wir schätzen die Arbeit des jeweils anderen wert und lernen viel voneinander. 

     

    Teilnehmer des Patenschaftstreffen vor einer Graffiti-Wand

    v.n.l.n.r. Stefan Lurz, PAP Rheinisch-Bergischer-Kreis - Timo König, PFK Rheinisch-Bergischer-Kreis - Lea Dörwaldt, PFK Rheinisch-Bergischer-Kreis -Liening, Peter, Kommissariatsleiter KK KPO Rheinisch-Bergischer-Kreis