Zwei Hände formen eine Figur aus Ton

Unter diesem Motto bereiteten "Kurve kriegen“ Teilnehmer*innen aus dem Kreis Euskirchen eine Ausstellung im Rahmen der Aktionstage „Sucht hat immer eine Geschichte“ vor. 

Die ausgestellten Werke wurden von verschiedenen Teilnehmer*innen im Alter von 12-16 Jahren erstellt. Diese hatten die Möglichkeit, unter Anleitung von zwei Künstlern vom „Tattoo Loft“ aus Mechernich, im Rahmen eines Kunstkurses für „Kurve kriegen“ eigene Ideen zu entwickeln und diese umzusetzen. Von ersten Skizzen für Tattoos, über die Arbeit an Skulpturen bis hin zur Malerei auf Leinwand in Acryl war alles möglich und erlaubt.

Eine Ausstellung mit verschiedenen Kunstwerken

Die fertigen Werke konnten während den Aktionstagen im Kreishaus in Euskirchen ausgestellt werden. Im Zuge dessen kam es auch zu einem Austausch über die Hintergründe und die Prozesse rund um die Kunstkurse mit Landrat Markus Ramers, dem Direktionsleiter der Kriminalpolizei Ulrich Linden, den Leitern des Kunstkurses selbst sowie Saskia Mück von der Caritas Euskirchen und dem Fachkräfteteam von „Kurve kriegen“ Euskirchen.

Team Kurve Kriegen und Kreissportbund

Im Rahmen der sozialräumlichen Netzwerkarbeit kam es bereits im Vorfeld zu weiteren Schnittstellen zwischen „Kurve kriegen“ und der Caritas Euskirchen, welche die Koordination der Aktionstage übernahm. 

So entstand neben der Ausstellung eine weitere Idee, die ebenfalls durch uns, die PFKs vor Ort, auf den Weg gebracht werden konnte.

In Kooperation mit dem KreisSportBund Euskirchen e.V. entstand „BodyWorks". Ein Sportangebot, in dessen Fokus ein speziell zusammengestelltes Ganzkörpertraining stand, um Koordination, Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit zu verbessern.

 

Zwei Personen beim Seilspringen in einer Sporthalle

Die Teilnehmer*innen konnten hier einfach umzusetzende und trotzdem schweißtreibende Übungen kennenlernen, die sie, wie auch uns Fachkräfte, mächtig herausforderten. Es wurden jedoch Zähne zusammengebissen und sich gegenseitig motiviert, so dass alle bis zum Schluss durchhielten.

Die kunstpädagogische, wie auch die sportpädagogische Arbeit findet gleichermaßen einen Platz in der Suchtprävention, aber ebenso in der Kriminalprävention. Beide Projekte ermöglichten es den Teilnehmer*innen sich selbst auszudrücken, Selbstwirksamkeit zu erleben und dadurch dem eigenen Selbstwertgefühl einen „Boost“ zu geben. 
 

Drei Jugendliche absolvieren einen Parcours in einer Sporthalle

Das Erleben des Miteinanders, die Reduktion von Stress durch den Prozess des Schaffens sowie durch die eigene körperliche Aktivierung und das Kennenlernen von neuen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten beeindruckten die Teilnehmer*innen. 

Es war uns wichtig, diesen jungen Menschen eine Plattform zu bieten um zu zeigen, dass sie mehr leisten können als Straftaten zu begehen. Sei es durch das Erstellen eigener Kunstwerke oder durch das Erbringen sportlicher Leistungen. Das scheint gelungen zu sein, wie die Rückmeldungen der Teilnehmer*innen, aber auch der Besucher*innen der Aktionen, offenbarten. 

Darüber hinaus konnten wir durch die Arbeit an den beiden Projekten neue Kooperationspartner für „Kurve kriegen“ in Euskirchen gewinnen. Der Kunstkurs, wie auch „BodyWorks“ sollen fortgesetzt werden. Denn darin waren sich alle Teilnehmer*innen einig: Sie wollen weiter (an sich) arbeiten und zeigen was in ihnen steckt.